Freitag, 19. April 2013, 4:30 Uhr. Der Wecker klingelt. Auch wenn es schwer fällt: aufgewacht und raus aus dem Bett. Ein spannendes Wochenende wartet auf mehr als hundert Studierende der Möfa. Draußen ist es noch dunkel. Auf den Straßen in Köln ist kaum jemand zu sehen. Noch etwas schläfrig, aber voller Vorfreude geht die Tour los. Unser Ziel: Die Jahreshauptversammlung 2013 der MHK Group in Deutschlands Hauptstadt. Es gibt vieles, was uns lockt: Informationen durch hochkarätige Referenten, die Begegnung mit kompetenten und erfahrenen Gesprächspartnern, der glanzvolle Rahmen der Veranstaltung und natürlich auch das Erlebnis Berlin.
„Fokus Kunde“, unter dieser Überschrift findet in diesem Jahr die Begegnung der MHK-Partner statt. Bereits die Begrüßungsrede von Hans Strothoff beschreibt, welche Denkanstöße hiermit gemeint sind: Zu oft steht die Produkt- und nicht die Kundenwelt im Mittelpunkt der Unternehmen. Fast sind dann Anbieter in der eigenen Welt gefangen. Als Gegenmodell hierzu bietet es sich an, den Kunden vor allem als Menschen wahrzunehmen, als Partner und im besten Fall sogar als Fan, der das eigene Geschäft weiterempfiehlt.
“Handel” heißt (auch) “Wandel”: Der Onlinemarkt wächst. Die Informationstechnologie entwickelt sich rasant. Was bedeutet das für den Möbelfachhandel? Hierauf suchte Buchautor Edgar K. Geffroy in seinem Vortrag über den „Triumph des Individuums“ nach Antworten. Auf der Suche nach „innovativen Kundenstrategien von morgen“ bezog er sich auf die berühmte “think different”-Botschaft des Apple-Gründers Steve Jobs. Weil Erfolg zunächst im Kopf entsteht, sollten Zuhörer ermutigt werden, anders zu denken, anders zu handeln und andere Ergebnisse zu erzielen. Den Rahmen hierfür bildet die moderne Wissenswirtschaft, deren Denken in Netzwerken stattfindet. Einmal mehr steht das Individuum im Mittelpunkt. Vernetzung kann daher als Chance betrachtet werden. Als Chance, das Marktpotential zu heben. Dass es dabei auf gute Mitarbeiter ankommt, hörten Studierende der Möfa gerne. Denn natürlich sehen Möfisten hier auch für sich ganz persönlich Möglichkeiten, die gerne ergriffen werden.
Auf diese grundsätzlichen Überlegungen folgte die Verleihung des „Goldenen Dreiecks“. Unter 1.351 Planungen wurden fünf „Küchen des Jahres 2013“ von einer fünfköpfigen Jury ausgewählt. Schauspielerin Liz Baffoe (“Lindenstraße”), Starkoch Ralf Zacherl, Lothar Matthäus, Moderatorin und Model Jana Ina Zarrella und Madeleine Jakits, Chefredakteurin der Zeitschrift “Der Feinschmecker”, entschieden. Eine unterhaltsame Moderation von Werner Heilos führte durch das Programm. Großartig geplante Küchen und innovative Unternehmen wurden in kurzen Filmen dargestellt. Jede Küche war einzigartig. Jede Küche wurde perfekt auf die jeweiligen Kundenbedürfnisse abgestimmt. Kleine Scherze am Rande und hilfreiche Tipps vom Profikoch („Viel hilft viel. Doch weniger ist manchmal mehr.”) rundeten die Prämierung ab. Für die Möfa gab es zudem noch einen weiteren Grund für besondere Freude: den dritten Platz belegten frühere Absolventen der Schule. Natürlich ließ es sich die Schulleitung nicht nehmen, persönlich zu diesem Erfolg zu gratulieren.
Am frühen Abend lockte die MHK-Messe living & style im gesamten Convention Center des Estrel Hotels die Besucher an. Industriehersteller zeigten ihre Neuheiten. Leicht entstanden Gespräche und neue Kontakte. Ein wunderbares Buffet bot Süßes und Herzhaftes, für jeden Geschmack das Richtige. Dann lockte zu weiter vorgerückter Stunde eine DJane, ein weiblicher DJ also, mit guten Rhythmen auf die Tanzfläche. Bis früh in die Morgenstunden wurde ausgelassen getanzt, gelacht und gefeiert. Ein langer Tag neigte sich dem Ende zu, abgerundet durch die Vorfreude auf den bereits anbrechenden Samstag.
“Ich kenne keinen Weg zum Erfolg, aber ich kenne einen zum Misserfolg: es allen recht machen zu wollen. Deshalb fügen Sie sich nicht dem Markt, sondern machen Sie den Markt.” Uli Buchardt, Oberbürgermeister von Konstanz und ehemaliger Geschäftsführer des Einzelhandelsunternehmens “Manufactum” formulierte am Morgen des nächsten Tages verständlich und humorvoll zugleich Thesen zum Thema “Wertvoll ist besser”. Ihm folgte als Redner der frühere FIFA-Schiedsrichter Urs Meier. Er zog den Saal förmlich in Bann mit seinen Vergleichen zwischen der Arbeit eines Schiedsrichters und eines selbstständigen Fachhändlers. Natürlich ist ein Weltklasseschiedsrichter unbezweifelbar Experte für schnelle Entscheidungen ohne Fangnetz und doppelten Boden. Wer mit 160er-Puls und zwölf Kilometern Laufweg 250 bis 300 Entscheidungen in einem Spiel trifft, weiß, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen und mit Druck umzugehen. “Ein guter Schiri pfeift schneller als das Publikum. Er zögert nicht, Entscheidungen zu treffen und dabei Risiken einzugehen. Als Persönlichkeit leitet er das Spiel.” Eine eindrucksvolle Erfahrung, übertragbar auf andere Lebensbereiche.
Ein weiteres Highlight war schließlich die feierliche Gala am Samstagabend: Damen in wundervollen Roben und elegant gekleidete Herren in einem glanzvoll hergerichteten Saal, perfekte Stimmung, ein traumhaftes Vier-Gänge-Menü. Dann der Auftritt von Stargast Helene Fischer. Auch junge Zuhörer wie uns zog sie in ihren Bann. Noch Tage später summte es durch die Schule: „Ich will immer wieder… dieses Fieber spür’n.“ Gut gelaunt gruppierten sich später zahlreiche Möfistinnen um den smarten Schauspieler und Musiker Jörn Schlönvoigt. Schon am Freitag hatte auch Modell Jana Ina Zarella viel Verständnis für Bedürfnisse nach eindrucksvollen Erinnerungsfotos gezeigt.Danke MHK für ein unvergessliches Wochenende. Danke für viele neue Eindrücke, für lehrreiche Tipps und interessante Begegnungen.
Text: Maria Haselmann
Foto: Judith Flecke, Leonie van Waasen u.a.