Präsentationen im Rahmen der imm cologne
Es waren gerade einmal 25 Quadratmeter, die auf der imm cologne eine ganz besondere, neuartige Chance eröffneten. Sie wurde von der Fachschule des Möbelhandels gerne wahrgenommen. Es ging um die Möglichkeit, Informationen und Ideen wirkungsvoll zu präsentieren. Wirf einen Stein ins Wasser und hoffe darauf, dass er große Kreise zieht: Ein fachkundiges Publikum außerhalb der Schule sollte durch knapp einstündige Vorträge angesprochen und überzeugt werden. Natürlich auch mit der Hoffnung auf einen Gedankenaustausch im Anschluss.
„Pure Campus“ nennt sich die neue Chance, die sich im Rahmen der Möbelmesse in Halle 3.1 allen Ausbildungsstätten bot. Bühne frei also für ein Schauspiel, dass sich für die Möfa in drei Akten vollzog. Dunkle Gewitterwolken liegen bekanntlich seit Langem über den Unternehmen, die heute nach fähigem Nachwuchs Ausschau halten. Zwei Vorträge von Dozenten der Möfa befassten sich deshalb mit der Frage, wo ein Lichtstreif am Horizont zu sehen sein könnte. Sie stellten außerdem dar, was die Möfa konkret tun kann, damit Unternehmen diesem Licht entgegengehen und so manches Drama sein Happy End findet. Last but not least bot schließlich eine weitere Veranstaltung Einblicke in die „wundersame Welt der Steuern“. Vorhang auf für drei Vorträge, die im Weiteren kurz skizziert werden sollen.
Christoph Lange: An Bäumen wächst kein Nachwuchs
Unternehmen wünschen sich leistungsfähige Fach- und Führungskräfte. Doch die sind heute ein knappes Gut. Der Kampf um die besten Köpfe ist längst in vollem Gang. Was lässt Unternehmen in dieser Situation weiterhin erfolgreich sein?
Christoph Lange, Bildungsgangleiter der Möfa für die staatlich geprüften Betriebswirte, beschrieb in seinem Vortrag wichtige Bestandteile des Erfolgs: Zunächst lebt eine überzeugende Leistung heute mehr als je zuvor von hinreichendem Wissen für vielfältige berufliche Aufgaben. Hier kommt die Möfa mit ihrem umfangreichen Ausbildungsangebot für die Branche ins Spiel.

Doch nicht nur hier. Denn wer kann sich heute noch ernsthaft vorstellen, dass ein Zwanzigjähriger sich für die nächsten fünf Lebensjahrzehnte dauerhaft festlegen möchte? Nur wer für sich echte Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten sieht, bleibt seinem Unternehmen treu. Das duale Studium an der Möfa ist hier sowohl für die Bewerber als auch für die Betriebe ein attraktives Angebot. Schon nach drei Jahren erreichen Abiturienten und Fachabiturienten einen Berufsabschluss und zugleich einen europaweit anerkannten betriebswirtschaftlichen Fachschulabschluss.
Mit dem Angebot einer soliden Ausbildung und mit klaren Optionen für den beruflichen Aufstieg stehen aber auch die Unternehmen auf der Gewinnerseite. Denn sie gewinnen die jungen, flexiblen Mitarbeiter, nach denen sie suchen. Dabei sind vertragliche Vereinbarungen zum Beispiel von Bindungsfristen oder von Rückzahlungen bei frühem Ausscheiden beim Abschluss des Ausbildungsvertrags denkbar.
Leistung ist Fähigkeit multipliziert mit Motivation, rechnete Christoph Lange seinen Zuhörern vor. Für den ersten Faktor ist die Möfa zuständig, beim zweiten kann sie zumindest helfen.
Georg Molls, Christoph Püttgens:
Intensiv studieren mit „Rundumsorglos-Paket“
Das Leben ist immer aufregend, spektakulär, lustig oder niedlich. Es ist ungemein intensiv, eine endlose Aneinanderreihung glanzvoller Höhepunkte. Oder etwa doch nicht? Eigentlich wissen wir, dass diese Sätze für das wahre Leben nicht gelten. Wohl aber für die kurzen Videos, die wir alle so oft sehen, von YouTube zum Beispiel.
Wenn also im Vergleich hierzu alles schnell grau und langweilig wirkt – wie lassen sich dann jüngere Generationen noch erreichen? Die Antwort kann lauten: Sprich dein Publikum direkt an, lass sie ihren Wohnort auf Pappschilder malen und nach vorne kommen. Zeige echtes Interesse an den Menschen, die dann auf der Bühne stehen. Verweise außerdem auf andere, die bereits an der Schule sind, rundum versorgt im Wohnheim, sozusagen mit Vollpension. Und lasse sie schließlich den Reiz, der von Leder, Holz und weiteren warenkundlichen Materialien ausgeht, ganz unmittelbar erleben.
Dann geht es in Ordnung, dass außerdem ein selbst erstelltes Werbevideo mit kurzen Schnitten und emotionalen Bildern zu sehen ist. Echte Aufmerksamkeit ist im Zeitalter der tausend Medien eine knappe, kostbare Ressource. Erfahrene Möfa-Dozenten wissen das.
Martin Schneider: Die wundersame Welt der Steuern
„Wenn Sie alles zusammentragen, was seit Christi Geburt zum Thema „Steuern“ schriftlich festgehalten wurde, kommen Sie zu einem bemerkenswerten Ergebnis: 70 bis 90 Prozent der Weltsteuerliteratur sind in deutscher Sprache verfasst. Und das bei einem deutschen Anteil von drei bis vier Prozent des Weltsteueraufkommens. Wenn irgendein Land sein Steuerrecht verkomplizieren möchte, schaut es am besten erst einmal danach, wie Deutschland das macht.“
Martin Schneider weiß, wovon er spricht. Er ist Diplom-Volkswirt mit den Schwerpunkten Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung, Umsatzsteuerspezialist und außerdem Dozent für Steuerlehre an der Möfa. Zehntausende Veränderungen im Steuerrecht hat er im Laufe seiner Berufstätigkeit bereits kennengelernt. In seinem Vortrag beschrieb er Steuerrecht als ein Dickicht, in das man mit einer Machete eine Schneise hineinschlagen kann ohne wirklich etwas zu ändern: Neue Regelungen wachsen sofort nach.

„Als Steuerlehrer plane ich meinen Urlaub nur in Steuerparadiesen und -oasen. Damit ich mich fachlich auch auskenne“, verkündete er einem erstaunten Publikum. Und ergänzte, nachdem alle Zuhörer tief Luft geholt hatten: „Genau das ist der einzige Teil meines Vortrags, der nicht stimmt!“ Wahre und aufschlussreiche Fakten hingegen bot anschließend die große Gedankenreise, die einmal um die ganze Welt führte. Etwa zu Steuerparadiesen wie Mauritius, den Seychellen, den Bahamas, Dubai oder Monaco. Hier gab es Antworten zu Fragen, die viele interessierten: Wieso zahlen die Großkonzerne so wenig Steuern? Was können sie, was der Mittelstand nicht kann?
Die Welt der Steuervermeider ist trickreich und komplex. Vieles lässt sich nur mit Whiteboard-Grafiken erklären, die zahlreiche Kreise und Beziehungspfeile enthalten. Doch nicht immer ist das der Fall. Wer könnte sich das nicht ganz bildhaft vorstellen: Superreiche, die mit dem Pass einer Steueroase in der Tasche auf Kreuzfahrtschiffen um die Welt reisen, um nicht mehr als die kritischen 183 Tage in einem Land zu sein. Oder finanzstarke Bürger, die die Schweiz durchaus nicht nur wegen ihrer Seen und Berge, wegen ihres Essens und ihrer Bewohner toll finden. Kritische Blicke richteten sich auch in die Niederlande und nach Brüssel, direkt vor der Nase des EU-Parlaments.
Und bei uns in Deutschland: Lohnt es sich stets, als Steuerfahnder wirklich fleißig und gewissenhaft zu sein? Martin Schneider hegt hier Zweifel, die sich aus persönlichen Kontakten nähren. Man spürt, dass sein Herzensanliegen ein Steuersystem ist, das mächtigen Lobbyinteressen die Ideale von „Einfachheit“ und „Gerechtigkeit“ wirkungsvoll entgegensetzt. Das machte seinen Vortrag frei und engagiert. Auch seine Studierenden nahmen das wahr. Noch kurz vor Beginn der Veranstaltung warben sie bei anderen Messebesuchern für eine Teilnahme am Vortrag durch einen „super Lehrer“. Es ist zu vermuten, dass diese Einschätzung am Ende einer anregenden Stunde von allen geteilt wurde.
Text: PR-Gruppe
Foto: Maximilian Debbeler, PR-Gruppe